Prostata­rechner

An dieser Stelle haben wir Rechner für die Entscheidungshilfe in unterschiedlichen Situationen des Prostatakarzinoms zusammengestellt. Zahlen und mathematische Berechnungen haben etwas faktisches. Daher haben wir an dieser Stelle einige Tabellen und Kalkulatoren zusammengestellt, welche bei der Entscheidungsfindungen in unterschiedlichen Situationen des Prostatakarzinoms hilfreich sein können. Wir haben die Instrumente nach Themengebiete geordnet. Wählen Sie die Situation aus, die für Sie zutrifft:

Inhalt

Die meisten dieser Rechner sind in englischer Sprache verfasst. Wichtig ist, dass zum Beispiel bei Blutwerten mit Kommastellen (z.B. PSA 5,8 ng/ml) die Rechner zumeist kein Komma, sondern einen Punkt (z.B. PSA 5.8 ng/ml) verlangen.

Bereits an dieser Stelle sei deutlich gesagt, dass derartige Instrumente immer nur eine statistische Einschätzung geben können. Außerdem ist jegliches Modell einer Situation immer mit gewissen Fehlern behaftet. Insofern können diese Tabellen und Kalkulatoren immer nur eine Facette in der Entscheidungsfindung des Einzelnen darstellen. In keiner Weise können diese Instrumente eine ärztliche Beratung ersetzen oder gar unnötig machen. Die individuelle Situation muss immer als Gesamtbild aus vielen Perspektiven betrachtet und eingeschätzt werden. Hierzu ist nur der erfahrene Arzt in der Lage.

Ich bin an generellen Informationen über meinen Prostatakrebs interessiert

Bevor Sie beginnen nach spezifischen Fragestellungen zu suchen, sollten Sie einige generelle Tabellen und Kalkulatoren anwenden, wissend, dass viele davon in den spezifischen Instrumenten benötigt werden und Ihnen einen guten Überblick ihrer aktuellen Gesamtsituation, losgelöst von den Prostatabefunden, gibt.

Lebenserwartung

Bei der Einschätzung von bösartigen Prostatabefunden ist das Lebensalter und die Lebenserwartung ein sehr wichtiger, häufig vernachlässigter Faktor. In praktisch allen Leitlinien zum Thema Prostatakarzinom wird postuliert, dass die aktive Behandlung eines Prostatakarzinoms eine Mindest-Restlebenserwartung von 10 bis 15 Jahren voraussetzt. Das liegt nicht etwa daran, dass die Ärzte keine Lust haben ältere Patienten zu behandeln, sondern ist der in der Regel sehr langsamen Progression (fortschreiten der Erkrankung) des Prostatakarzinoms geschuldet. Es ist schlichtweg so, dass sehr viele Patienten die Progression ihres Prostatakarzinoms nicht mehr erleben. Ein ungemütlicher, wer beschäftigt sich schon gerne mit seiner eigenen Endlichkeit, jedoch wichtiger Gedanke! In der hier abgebildeten Tabelle können Sie ausgehend von Ihrem aktuellen Alter ihre statistische Restlebenserwartung ablesen.

Aktuelle Restlebenserwartung Männer in Deutschland nach Alter
Gesundheitsberichterstattung des Bundes www.gbe-bund.de, 03-2023

Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass die Gesellschaft immer älter wird und die höheren Lebensjahre auch in besserem Gesundheitszustand erreicht werden. Insofern unterliegt diese Tabelle einer gewissen Dynamik, welcher wir durch regelmäßige Updates Rechnung tragen müssen.

Biologisches Alter

In der Medizin findet sich häufig der Terminus des „biologischen Alters“, welcher nicht so richtig festgeschrieben und definiert ist, aber häufig in Entscheidungsfindungen integriert wird. Dieser Begriff trägt insbesondere unserem Lebensstil Rechnung. So kann ein Mensch aufgrund seines Lebensstils (und dem Einwirken der Gene) biologisch jünger oder älter sein, als es die bloße Anzahl der gelebten Jahre anzeigt. Die Techniker Krankenkasse hat unlängst einen Rechner für das biologische Alter veröffentlicht, welcher hauptsächlich auf der Belastung/nicht-Belastung der Blutgefäße fußt und den wir hier verlinkt haben.

Für die Anwendung dieses Kalkulators benötigen Sie: Ihre Körpergröße (cm), ihr Gewicht (kg), ihren Bauchumfang (cm), ihre aktuellen Cholesterin-Werte (LDL und HDL), ihren nüchtern Blutzucker-Wert, ihre Blutdruck-Werte.

Index der Sekundärerkrankungen

Wie bereits erwähnt trägt unser Lebensstil nicht unerheblich zu unserem biologischen Alter bei (s.o.). Auch das Vorliegen von bestimmten Erkrankungen führt zu einer Beeinflussung der Restlebenszeit. Bereits 1987 hat Mary Charlson einen Index erstellt, welcher basierend auf dem Lebensalter und den vorliegenden Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit der „10-Jahres-Restlebenserwartung“ darstellt (Charlson ME, Pompei P, Ales KL, MacKenzie CR. A new method of classifying prognostic comorbidity in longitudinal studies: development and validation. J Chronic Dis. 1987;40(5):373-83). Im Einzelnen werden neben dem Lebensalter die folgenden Erkrankungen abgefragt und mit einer bestimmten Anzahl von Punkten hinterlegt:

Wir haben hier einen Charlson Sekundärerkrankungs-Index-Rechner verlinkt, welcher auch sofort ein Ergebnis in %-Wahrscheinlichkeit, dass die Lebenserwartung noch 10 Jahre beträgt, errechnet.

Prostatavolumen Berechnung

Das Prostatavolumen ist ein wichtiger Indikator für viele der im Weiteren verwendeten Kalkulatoren. Daher sollten Sie unbedingt ihr Prostatavolumen wissen. Das Prostatavolumen findet Sie an zwei Stellen. Im Bericht des Urologen von der letzten Prostatauntersuchung oder in dem Bericht einer Kernspinuntersuchung der Prostata (mpMRT der Prostata). Entweder nehmen Sie ihr Prostatavolumen aus einer der genannten Quellen, oder berechnen das Volumen anhand des hier dargestellten Prostatavolumenrechners. Für diese Rechner benötigen Sie die Länge, Breite und Höhe der Prostata in Zentimetern.

Hier ist eine Beispielberechnung:

Länge der Prostata (in cm) x Breite der Prostata (in cm) x Höhe der Prostat (in cm) x Koeffizient = Volumen (in cm3)
5,00          x           5,20         x           4,40          x           0,52         =         59,49 cm3

In meiner Früherkennungsuntersuchung sind suspekte Befunde (z.B. ein erhöhter PSA-Wert) aufgefallen

Die Früherkennungsuntersuchung ist eine wichtige Untersuchung des gesunden und informierten Patienten mit einer Restlebenserwartung von >10 bis 15 Jahren. Sehen Sie hierzu auch unsere Informationen unter „Früherkennungsuntersuchung“.

Auffällige Prostatabefunde sind im Rahmen diese Untersuchung zu interpretieren und hinsichtlich ihrer Wertigkeit einzuschätzen. Hierfür haben wir im Folgenden einige zusätzlich Instrumente zu Verfügung gestellt.

PSA-Quotient

Der PSA-Wert, wurde von der FDA (Food and Drug Administration) in den USA bereits 1994 als Screening-Test für das Prostatakarzinom zugelassen (Catalona WJ, Smith DS, Ratliff TL, Dodds KM, Coplen DE, Yuan JJ, et al. Measurement of prostate-specific antigen in serum as a screening test for prostate cancer. N Engl J Med 1991;324:1156e61; Catalona WJ, Richie JP, Ahmann FR, Hudson MA, Scardino PT, Flanigan RC, et al. Comparison of digital rectal examination and serum prostate specific antigen in the early detection of prostate cancer: results of a multicenter clinical trial of 6,630 men. J Urol 1994;151:1283e90). Relativ schnell zeigten sich die bis heute bestehenden Probleme hinsichtlich der Sensitivität und insbesondere Spezifität des PSA- Wertes. Daher wurden sogenannte PSA-Derivate ersonnen und untersucht, welche die Sensitivität und Spezifität des PSA-Wertes in der Screening-Untersuchung für das Prostatakarzinom verbessern sollten. Eines dieser Derivate ist der PSA-Quotient (Catalona WJ, Partin AW, Slawin KM, Brawer MK, Flanigan RC, Patel A, et al. Use of the percentage of free prostate-specific antigen to enhance differentiation of prostate cancer from benign prostatic disease: a prospective multicenter clinical trial. J Am Med Assoc 1998;279).

Es gibt unterschiedliche Varianten des PSA-Wertes. In der urologischen Routine werden zumeist das „gesamt PSA“ (PSAg) und das „freie PSA“ (PSAf) bestimmt. Zum besseren Verständnis muss man wissen, dass das PSA-Eiweiß die Tendenz hat sich im Blut an andere Eiweiße zu binden. Der gesamt PSA-Test misst alle PSA-Moleküle die im Blut vorhanden sind – an andere Eiweiße gebunden oder nicht. Der freie PSA-Test misst ausschließlich PSA- Moleküle, welche nicht an andere Eiweiße gebunden sind.

Der PSA-Quotient errechnet sich durch die Teilung des freine-PSA durch den Gesamt-PSA. Beispielrechnung:

Gesamt-PSA = 5,15 ng/ml
Freier-PSA = 0,54 ng/ml

0,54 / 5,15 = 0.10 ist der PSA-Quotient.

Die Interpretation des PSA-Quotienten ist nicht ganz trivial und sollte dem behandelnden Spezialisten übertragen werden. Der PSA-Quotient wurde zur Verbesserung der Spezifität der PSA-Bestimmung insbesondere in dem Wertebereich zwischen 4,0 und 10,0 ng/ml (Graubereich) verwendet. Ziel der Bestimmung des PSA-Quotienten ist es insbesondere, über die Steigerung der Spezifität unnötige Biopsien zu vermeiden. Als auffällig wurde der PSA-Quotient (in Abhängigkeit von bestimmten Umfeldbedingungen) bei Werten von <10% oder <20% angesehen (Luboldt HJ, Swoboda A, Börgermann C, Fornara P, Rübben H; Early Detection Project Group of the German Society of Urology. Clinical usefulness of free PSA in early detection of prostate cancer. Onkologie. 2001 Feb;24(1):33-7;  Swoboda A, Luboldt HJ, Rübben H, Börgermann C. Der Quotient f/t-PSA in klinischer und ambulanter Anwendung. Sind unterschiedliche Grenzwerte gerechtfertigt? Urologe A. 2009 Sep;48(9):1002, 1004, 1006-7). Der PSA-Quotient ist fehleranfällig, da der frei PSA-Wert in Blutproben nicht stabil ist. Abhängig von Temperatur, Lagerung und Verarbeitung der Blutproben wird das freie PSA relativ schnell abgebaut und somit der Quotient verfälscht.

PSA-Dichte

Die PSA-Dichte ist ein weiteres PSA-Derivat, welches dem Zusammenhang zwischen der Höhe des PSA-Wertes und der Größe der Prostata Rechnung tragen soll. Es ist allgemein bekannt, dass die Prostata ab etwa dem 45 Lebensjahr ein Größenwachstum aufweist. Mit diesem Größenwachstum geht auch eine Erhöhung des PSA-Wertes einher. Diese Erkenntnis hat zu der Erstellung unterschiedlichen PSA-Derivaten geführt. Beispielsweise wurden altersabhängige PSA-Normwerte definiert, welche der mit zunehmendem Alter zumeist vergrößerten Prostata gerecht werden sollten.

Tabelle PSA-Werte nach Alter
Altersabhängige PSA-Normwerte. Aus: Thompson IM, Ankerst DP, Chi C et al. Assessing prostate cancer risk: results from the Prostate Cancer Prevention Trial. J Natl Cancer Inst 2006; 98: 529–534

Da es jedoch auch Männer gibt, bei denen die Prostata kaum wächst, stellt die PSA-Dichte ein individuelleres Instrument zur Einschätzung des PSA-Wertes in Zusammenhang mit dem Prostatavolumen dar. Dabei soll das Prostatavolumen per transrektalem Ultraschall (TRUS) bestimmt werden (heute auch gut per MRT möglich) und durch die den aktuellen PSA-Wert geteilt werden. Rechenbeispiel:

Prostatavolumen = 39 cm3
PSA = 5,72 ng/ml

5,72 / 39 = 0,146 ng/ml/cm3 ist die PSA-Dichte der Prostata.

Der Wert wird in ng-PSA/ml-Serum/cm3-Prostatavolumen dargestellt. Wie oben bereits beschrieben kommt bei der Volumenberechnung der Prostata zumeist die Standardform des Ellipsoiden zum Einsatz (siehe hierzu auch 1.4 Prostatavolumen Berechnung).

Die Interpretation der PSA-Density sollte dem Spezialisten vorbehalten bleiben. In den meisten Untersuchungen wird eine PSA-Dichte 0,15 ng/ml/cm3 als Cutoff benutzt. Bei höheren Werten steigt das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms an.

Veneziano S, Pavlica P, Querze ́R, Nanni G, Lalanne MG, Vecchi F. Correlation between prostate-specific antigen and prostate volume, evaluated by transrectal ultrasonography: usefulness in diagnosis of prostate cancer. Eur Urol 1990;18: 112e6; Benson MC, Whang IS, Pantuck A, Ring K, Kaplan SA, Olsson CA, et al. Prostate specific antigen density: a means of distinguishing benign prostatic hypertrophy and prostate cancer. J Urol 1992;147:815e6.

PSA-Anstiegsgeschwindigkeit und PSA-Verdopplungszeit (PSA-Kinetik)

Die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit und die PSA-Verdopplungszeit sind PSA-Derivate, welche die Veränderung des PSA-Wertes über die Zeit (longitudinal) betrachten – zusammengefaßt werden diese Derivate unter dem Begriff der PSA-Kinetik. Ausgehend von der Überlegung, dass das Wachstum von Tumorzellen in der Prostata durch eine schnellere PSA-Progression als das normale Zellwachstum repräsentiert wird, wurden diese kinetischen Instrumente initiiert. Problematisch an dieser simplifizierten Sicht ist jedoch, dass es zum einen unterschiedlich schnell wachsende Prostatakarzinome gibt und zum anderen zahlreiche andere Einflußfaktoren für einen PSA-Anstieg bekannt sind. Um diesen Problemen gerecht zu werden, wurden über die Jahre zahlreiche unterschiedliche Methoden der Berechnung der PSA-Kinetik ersonnen. In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2012 wurde bereits von mehr als 20 unterschiedlichen Methoden zu Bestimmung der PSA-Anstiegsgeschwindigkeit und PSA-Verdopplungszeit berichtet (Vickers AJ, Brewster SF. PSA Velocity and Doubling Time in Diagnosis and Prognosis of Prostate Cancer. Br J Med Surg Urol. 2012 Jul 1;5(4):162-168). Es ist nachvollziehbar, dass diese unterschiedlichen Methoden – angewendet auf einen individuellen Patienten – zu sehr unterschiedlichen Werten für die PSA-Kinetik führen. So wird in der Arbeit von einem Patienten berichtet, der basierend auf unterschiedlichen Berechnungsmethoden PSA-Anstiegsgeschwindigkeiten von 0,27, 0,76, 1,47, 2,64 und 32,0 ng/ml/Jahr zeigte. Die Vielzahl von unterschiedlichen Berechnungsmethoden mit unterschiedlichen Ergebnissen reduziert die Bedeutung dieser PSA-Derivate für die klinische Einschätzung und verlangt die Beurteilung im Kontext anderer Befunde durch den Spezialisten. Jedoch denken wir, dass die Suche nach einem signifikanten Prostatakarzinom einem Puzzle gleicht, welches aus vielen Teilen zusammengesetzt wird. Daher haben wir hier einen häufig angewendeten Rechner für die PSA-Kinetik verlinkt.

Die Interpretation der errechneten Werte sollte aus den oben genannten Gründen dem Spezialisten übertragen werden. Die Ergebnisse ersetzen keinesfalls den Rat des Arztes.

Bei mir soll eine Biopsie der Prostata durchgeführt werden

Früher waren die Ergebnisse der PSA-Wert-Bestimmung und/oder der Tastuntersuchung der Prostata entscheidend für die Indikationsstellung zur Prostatabiopsie. In den letzten Jahren hat die Magnetresonanztomographie (MRT) Einzug in die Diagnostik des Prostatakarzinoms gehalten. Bei suspekten Befunden der Tastuntersuchung und der PSA-Bestimmung kann das MRT der Prostata wertvolle Hinweise auf deren Ursache geben und mit einem gewissen Restrisiko von etwa 10% eine Biopsie der Prostata verhindern. Ältere Kalkulatoren haben die MRT-Untersuchung allerdings noch nicht integriert und errechnen daher ihre Ergebnisse unabhängig von dem MRT-Befund unter Einbeziehung anderer Faktoren, welche mit dem Vorliegen eines bösartigen Befundes der Prostata zusammengebracht wurden.

Kalkulator für das Risiko bei der erstmalig durchgeführten Biopsie ein Prostatakarzinom zu finden

Dieser Kalkulator errechnet das Risiko bei einer ersten Biopsie ein Karzinom der Prostata bzw. ein signifikantes Karzinom der Prostata zu finden. Hierfür benötigt der Kalkulator folgende Eingaben:

  • Ergebnis der Tastuntersuchung der Prostata – normal/nicht normal
  • Lebensalter in Jahren
  • Anzahl der Stanzen, die entnommen werden sollen – in der Regel 10 bis 12
  • Prostatakrebs in der Familiengeschichte – ja/nein
  • Letzter Anteil des freien PSA in % – errechnet sich PSA-frei/PSA-gesamt*100
  • Letzter gesamt PSA-Wert in ng/ml
  • Rasse – Afrikaner, Asiat, Kaukasier
  • IPSS Symptom Score – zur Ermittlung verwenden Sie bitte diesen Rechner – Ergebnis in Punkten
  • Prostatagröße in Gramm

Der Kalkulator wurde basierend auf den Befunden von über 3.000 Männern (davon 400 mit normalen PSA-Werten) erstellt (Nam RK, Toi A, Klotz LH, Trachtenberg J, Jewett MA, Appu S, Loblaw DA, Sugar L, Narod SA, Kattan MW. Assessing individual risk for prostate cancer. J Clin Oncol. 2007 Aug 20;25(24):3582-8). Der Rechner ist in seiner Risikoabschätzung genauer als der PSA-Wert in Verbindung mit dem Tastbefund der Prostata. Das Ergebnis des Kalkulators gibt das prozentuale Risiko für das Auffinden eines Prostatakarzinoms in der geplanten Erstbiopsie der Prostata an. Die Interpretation des Ergebnisses sollte dem erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben. Das Ergebnis ersetzt keinesfalls den Rat eines Arztes.

Berechnung für das Risiko ein signifikantes Prostatakarzinom in der Biopsie zu finden

Bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms ist es von besonderer Bedeutung über welche histologischen (feingeweblichen) Eigenschaften der Tumor verfügt. Bei dieser Betrachtung ist insbesondere der Gleason Score von Wichtigkeit. Der Gleason Score repräsentiert ein mikroskopisches Erscheinungsbild der drüsigen Struktur des Tumorbefundes (die Prostata ist eine Drüse). Anhand des Gleason Scores und einiger anderer Kriterien wird die klinische Signifikanz des individuellen Tumors abgeschätzt. Die klinische Signifikanz ist entscheidend für das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen. Obwohl schon der Kalkulator 3.1 eine Aussage zu der klinischen Signifikanz des Tumors getätigt hat, präsentieren wir hier einen weiteren Kalkulator, welcher ausschließlich diesen wichtigen Punkt der Diagnostik untersucht. Der Kalkulator benötigt folgende Informationen:

  • Ihr letzten PSA-Wert
  • Ihr Alter
  • Haben Sie schwarz-afrikanische Vorfahren?
  • War das Ergebnis der Tastuntersuchung der Prostata auffällig?
  • Hatten Sie bereits unauffällige Biopsie-Befunde der Prostata in der Vergangenheit?
  • Haben Sie vom Prostatakarzinom betroffene in der Familie (Vater, Bruder, Sohn)?

Mit diesen relativ einfachen Informationen kann der Kalkulator eine zusätzliche Einschätzung des >Outcomes der Biopsie geben. Das Ergebnis dieses Rechners stellt ebenfalls die prozentuale Wahrscheinlichkeit dar, dass bei der geplanten Biopsie ein signifikantes Prostatakarzinom (high grade cancer) gefunden wird (Ankerst DP, Straubinger J, Selig K, Guerrios L, De Hoedt A, Hernandez J, Liss MA, Leach RJ, Freedland SJ, Kattan MW, Nam R, Haese A, Montorsi F, Boorjian SA, Cooperberg MR, Poyet C, Vertosick E, Vickers AJ. A Contemporary Prostate Biopsy Risk Calculator Based on Multiple Heterogeneous Cohorts. Eur Urol. 2018 Aug;74(2):197-203). Die Interpretation des Ergebnisses sollte dem erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben. Das Ergebnis ersetzt keinesfalls den Rat eines Arztes.

Kalkulator zur Berechnung des Risikos, dass nach einer Biopsie mit negativem Ergebnis (kein Prostatakarzinom nachgewiesen) in einer weiteren Biopsie ein Prostatakarzinom bzw. ein signifikantes Prostatakarzinom gefunden wird

Hier gehen wir im diagnostischen Ablauf einen Schritt weiter. Immer wieder passiert es, dass in dem untersuchten Gewebe der Prostatabiopsie kein Karzinom gefunden wird. Dies kann zwei Gründe haben. Erstens – es ist kein Karzinom in der Prostata vorhanden. In diesem Fall kann der untersuchende Urologe Entwarnung geben und der Patient beruhigt nach Hause gehen. Zweitens – ein in der Prostata vorliegendes Karzinom wurde durch die Biopsie verfehlt. Dies ist eine Risikosituation, da das in der Prostata vorliegende Karzinom hinsichtlich seiner klinischen Relevanz nicht eingeschätzt werden konnte und im ungünstigsten Fall weiter voranschreitet.

Der hier vorliegende Rechner soll anhand einiger Kriterien eine Einschätzung darüber geben, wie wahrscheinlich es ist, dass trotz negativer Erstbiopsie in einer weiteren Biopsie ein Karzinom der Prostata gefunden wird und wie klinisch relevant dieses Karzinom sein kann.

Folgende Informationen benötigen Sie für den Kalkulator:

  • Alter
  • Ergebnis der Tastuntersuchung der Prostata – abnormal – ja oder nein
  • PSA-Wert.
  • Wurde in der ersten Biopsie eine Vorstufe eines Prostatakarzinoms – ASAP – gefunden – ja oder nein
  • Wurde in der ersten Biopsie ein frühes Prostatakarzinom – HGPIN – gefunden – ja oder nein.
  • Gab es in der Familie bereits Prostatakarzinome?
  • Körpergröße
  • Körpergewicht
  • Anzahl der bei Erstbiopsie entnommenen und als negativ beschriebenen Stanzen.
  • Prostatavolumen (bestimmt im Ultraschall oder MRT, siehe Rechner 1.3
  • PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (siehe Rechner 2.3
  • Zeit seit der ersten Biopsie in Monaten
  • Zeit seit der letzten Biopsie in Monaten (falls bereits mehrere Biopsien stattgefunden haben)

Meine Prostatabiopsie hat den Befund eines Prostatakarzinoms ergeben - wie geht es mit mir weiter?

Jetzt kommen wir mit den Kalkulatoren in den Bereich der Therapieentscheidung. Die Prostatabiopsie hat zweifelsfrei den Nachweis eine Prostatakarzinoms erbracht. Anhand der nachstehenden Kalkulatoren kann man das Risiko welches von dem Karzinom ausgeht einschätzen und eine Therapie mit diesem Risiko assoziieren.

Rechner zur Berechnung des Sterberisikos an dem festgestellten Karzinom, in Abhängigkeit von einer Behandlung

Dieser Test ist eine Kombination aus Fragen zu ihrer allgemeinen Gesundheit und Fragen zu dem aktuellen Status des bereits diagnostizierten, aber noch nicht behandelten Prostatakarzinoms.

Die ersten Fragen des Rechners beziehen sich auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Dabei sind die Fragen teilweise sehr ähnlich zu dem Charlson Index (siehe 1.3 Index der Sekundärerkrankungen). Die Fragen im Einzelnen:

  1. Wurde Ihnen mal gesagt, dass Sie ein Herzproblem haben oder wurden Sie mal wegen einer Herzerkrankung wie z.B. Brustschmerz behandelt.
  2. Wurde bei Ihnen mal Asthma festgestellt?
  3. Wurde bei Ihnen mal eine Raucherlunge, obstruktive Lungenerkrankung oder ein Lungenemphysem festgestellt?
  4. Wurde bei Ihnen mal eine Erweiterung der großen Blutgefäße (Aneurysma) festgestellt?
  5. Wurde bei Ihnen mal eine Verengung oder ein Verschluß der peripheren Arterien festgestellt oder leiden Sie unter der sogenannten Schaufensterkrankheit?
  6. Hatten Sie mal eine Thrombose oder wurden mit Blutverdünnern behandelt?
  7. Hatten Sie mal eine Lungenembolie?
  8. Haben Sie mehr als 100 Zigaretten in ihrem Leben geraucht?
  9. Wie hoch ist Ihr Cholesterin Wert (in mg/dl)?
  10. Wie hoch ist Ihr HDL (gutes Cholesterin) in mg/dl?
  11. Wie hoch ist Ihr Blutdruck – der erste Wert?
  12. Wie hoch ist Ihr Blutdruck – der zweite Wert?
  13. Wurde bei Ihnen mal ein Diabetes mellitus festgestellt?
  14. Hatten Sie mal einen Mini-Schlaganfall (TIA) oder wurde dagegen mit Blutverdünnern behandelt?
  15. Hatten Sie mal einen Schlaganfall?
    Dann schließen sich einige Fragen zu dem festgestellten Prostatakarzinom an. In der Regel können Sie diese Antworten aus dem Histologie-Bericht zu dem Prostatakarzinom entnehmen:
  16. Wie alt sind sie?
  17. Welches war das T (Tumor) Stadium des Prostatakarzinoms?
  18. Wie ist das M (Metastasen) Stadium des Prostatakarzinoms?
  19. Wie ist das N (Lymphknoten) Stadium des Prostatakarzinoms?
  20. Wie ist der Gleason Score (Grade) des Prostatakarzinoms?
  21. Wie hoch ist der PSA-Wert?

Am Ende steht eine Einschätzung bezüglich des 10 und 15 Jahres Sterberisikos an dem Prostatakarzinom im Vergleich zum Sterberisiko aufgrund anderer Ursachen. Die Interpretation dieser Ergebnisse sollte dem Spezialisten überlassen werden. Die Nutzung eines derartigen Rechners ersetzt nicht die Beratung durch den Arzt.

Rechner zur Berechnung des Sterberisikos an dem Karzinom nach einer operativen Therapie, jedoch vor Durchführung der Operation

Dieser Rechner errechnet ähnlich wie der Rechner 4.1 das Risiko, nach einer Operation der Prostata trotzdem an den Tumor zu versterben. Um diesen Rechner anwenden zu können, darf vor der Operation keine Hormontherapie und/oder Strahlentherapie der Prostata stattfinden. Informationen, welche Sie zur Nutzung dieses Kalkulators bereithalten sollten:

  • Die ersten beiden Fragen stellen sicher, dass die Ausschlusskriterien – Hormon- und oder Strahlentherapie – nicht vor der Operation stattgefunden haben.
  • Dann kommen allgemeine Fragen nach dem Alter und dem PSA-Wert vor Biopsie der Prostata.
  • Dann schließen sich Fragen nach dem Biopsie-Ergebnis an. Hierzu benötigen Sie den histologischen Befund des Biopsie-Ergebnisses oder einen Arztbrief vom Urologen. Es wird nach dem Gleason Score gefragt. Und zwar nach dem höchsten (primären) und zweithöchsten (sekundären) Wert. Der Gleason Score ist meistens durch eine Formel, wie 3+3=6 oder 3+4=7 abgebildet. Der höchste (primäre) Wert ist der vor dem Pluszeichen, der zweithöchste (sekundäre) der nach dem Pluszeichen.
  • Dann kommt eine Frage nach dem klinischen Stadium. Auch dies findet sich in der Regel im Histologie-Befund oder Arztbrief und reicht von T1a bis T3c.
  • Im nächsten Schritt geht es um die Anzahl der mit Karzinom befallenen und nicht-Karzinom befallenen Stanzen. Auch dieses Ergebnis finden Sie im Histologie Befund oder Arztbrief.

Haben Sie alle diese Befunde in den Rechner eingegeben, errechnet dieser Ihnen eine ganze Menge von Szenarien:

  1. Die Wahrscheinlichkeit des Prostatakarzinom-spezifischen Überlebens von 15 Jahren nach der Operation. Das bedeutet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist in den nächsten 15 Jahren nach der Operation doch noch an dem Prostatakarzinom (typischerweise durch Metastasen Ausbreitung) zu versterben.
  2. Progressionsfreiheit (Progression zeigt sich typischerweise durch einen erneuten PSA-Anstieg nach der Operation oder die Ausbreitung von Metastasen in der Bildgebung) für 5 und 10 Jahr nach der Operation.

Dann gibt der Rechner noch einige Informationen zu der zu erwartenden Ausbreitung des Prostatakarzinoms im postoperativen Histologie-Befund. Nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor auf die Prostata begrenzt (organ confines) bzw. über die Kapsel der Prostata hinausgewachsen ist (extra capsular extent). Weiterhin über das Vorliegen von Absiedelungen in die Lymphknoten oder die Samenblasen.

Dieser Rechner gibt also eine ganze Menge Befunde aus, welche in ihrer Interpretation jedoch schwierig sind und definitiv Fachwissen erfordern. Die Interpretation dieser Ergebnisse sollte daher dem Spezialisten überlassen werden. Die Nutzung eines derartigen Rechners ersetzt nicht die Beratung durch den Arzt.

Rechner zur Berechnung des Sterberisikos an dem Karzinom nach einer operativen Therapie, nach Durchführung der Operation

Im Gegensatz zu dem Rechner 4.2, der das Sterberisiko an dem Prostatakarzinom vor der Durchführung der Operation errechnet, errechnet dieser Rechner das Sterberisiko an dem Prostatakarzinom nach der Operation. Das bedeutet mit Daten die jetzt in erster Linie durch die histologische Aufarbeitung der entnommenen Prostata zur Verfügung stehen. Daher kann die Kalkulation genauer als anhand der voroperativen Biopsie-Daten erfolgen.

Um diesen Rechner anwenden zu können, darf vor Operation keine Hormontherapie und/oder Strahlentherapie der Prostata stattgefunden haben. Dies fragen die ersten beiden Fragen des Rechners ab.

Als nächstes müssen Sie ihr Alter zum Zeitpunkt der Operation und den PSA-Wert vor Operation eingeben. Die nächste Frage fragt nach dem Abstand zur Operation (wie viel Monate ist die OP her). Dabei ist es wichtig, dass es nicht zu einem PSA-Anstieg in der Zeit seit der OP gekommen ist.

Jetzt schließen sich Fragen zu dem Gleason Score des histologischen Befundes des Operationspräparates an. Und zwar nach dem höchsten (primären) und zweithöchsten (sekundären) Wert. Der Gleason Score ist meistens durch eine Formel, wie 3+3=6 oder 3+4=7 abgebildet. Der höchste (primäre) Wert ist der vor dem Pluszeichen, der zweithöchste (sekundäre) der nach dem Pluszeichen.

Der Rechner benötigt auch weitere Befunde aus dem Pathologiebericht der Operation. Und zwar:

  1. War der Absetzungsrand positiv bzw. von Krebszellen befallen. Repräsentiert wird dieser Befund durch den R-Wert in der Tumorformel. R0 heißt nicht befallen, R1 heißt der Rand war mit Tumorzellen befallen.
  2. Kapselüberschreitendes Wachstum des Prostatakarzinoms. Dies geht ebenfalls aus dem Pathologiebericht hervor.
  3. Waren die Samenblasen von dem Tumor betroffen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben, oder geht aus der Tumorformel durch einen pT3b Befund hervor.
  4. Waren die Lymphknoten befallen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben, oder geht aus der Tumorformel durch einen pN1 Befund hervor.

Dann sind noch einige Informationen zu der der Operation vorausgegangenen Biopsie notwendig. Im Einzelnen sind dies:

  • Das klinische Stadium zum Zeitpunkt der Biopsie. Auch dies findet sich in der Regel im Histologie Befund oder Arztbrief von der Biopsie. Die Möglichkeiten reichen von T1a bis T3c.
  • Der Gleason Score der Biopsie. Und zwar nach dem höchsten (primären) und zweithöchsten (sekundären) Wert. Der Gleason Score ist meistens durch eine Formel, wie 3+3=6 oder 3+4=7 abgebildet. Der höchste (primäre) Wert ist der vor dem Pluszeichen, der zweithöchste (sekundäre) der nach dem Pluszeichen.

Nach der Kalkulation gibt der Rechner das Ergebnis in zwei unterschiedlichen Formen aus. Zunächst die 2-, 5-, 7- und 10-jahres Wahrscheinlichkeit, dass der operierte Patient von einem Tumorrezidiv verschont bleibt. Tumorrezidiv bedeutet ein Wiederauftreten des Tumors in Form eines erneuten PSA-Anstiegs, oder durch den Nachweis von Metastasen.

Weiterhin errechnet der Kalkulator die 15-jahres Prostatakarzinom-spezifische Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten.

Die Interpretation dieser Ergebnisse sollte dem Spezialisten überlassen werden. Die Nutzung eines derartigen Rechners ersetzt nicht die Beratung durch den Arzt.

Rechner für die Rezidiv Situation nach stattgehabter Erstbehandlung

Sollte es nach Durchführung der Prostataentfernung zu einem erneuten PSA-Anstieg oder zum Nachweis von Metastasen kommen, befinden wir uns in der Rezidiv-Situation oder der Progression-Situation. Auch für diese Situation gibt es unterschiedliche Rechner, welche die Chancen und Möglichkeiten, die sich in dieser Situation ergeben untersuchen.

Rechner zur Berechnung des Sterberisikos an dem Karzinom nach einer operativen Therapie und mit einem erneut ansteigenden PSA-Wert

Dieser Rechner befasst sich mit der Rezidiv-Situation nach operativer Entfernung der Prostata. Das Rezidiv wird bei diesem Rechner durch einen Wiederanstieg des PSA-Wertes definiert.

Zunächst gibt es eine ganze Menge Fragen zu Kriterien unter denen der Kalkulator nicht funktioniert.

  1. Haben Sie eine Hormontherapie des Prostatakarzinoms vor der Operation erhalten?
  2. Haben Sie vor der Operation eine Bestrahlungstherapie des Prostatakarzinoms erhalten?
  3. Haben Sie eine Hormontherapie des Prostatakarzinoms nach der Operation, aber bevor es zum erneuten PSA-Anstieg gekommen ist, erhalten?
  4. Haben Sie eine Strahlentherapie des Prostatakarzinoms nach der Operation, aber bevor es zum erneuten PSA-Anstieg gekommen ist erhalten?

Alle diese Fragen müssen wahrheitsgemäß mit Nein beantwortet werden, ansonsten funktioniert der Rechner nicht.

Dann wird der PSA-Wert vor Operation benötigt.

Jetzt werden noch Daten des Operationsergebnisses benötigt. Im Einzelnen sind dies:

  1. Kapselüberschreitendes Wachstum des Prostatakarzinoms. Dies geht aus dem Pathologiebericht hervor.
  2. Waren die Lymphknoten befallen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben oder geht aus der Tumorformel durch einen pN1 Befund hervor.
  3. Waren die Samenblasen von dem Tumor betroffen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben oder geht aus der Tumorformel durch einen pT3b Befund hervor.
  4. Wie war der Gleason Score des histologischen Befundes des Operationspräparates? Und zwar nach dem höchsten (primären) und zweithöchsten (sekundären) Wert. Der Gleason Score ist meistens durch eine Formel, wie 3+3=6 oder 3+4=7 abgebildet. Der höchste (primäre) Wert ist der vor dem Pluszeichen, der zweithöchste (sekundäre) der nach dem Pluszeichen.
  5. War der Absetzungsrand positiv bzw. von Krebszellen befallen? Repräsentiert wird dieser Befund durch den Wert in der Tumorformel. R0 heißt nicht befallen, R1 heißt der Rand war mit Tumorzellen befallen.

Der Rechner benötigt weiterhin Daten zu dem jetzt aufgetretenen PSA-Rezidiv.

  1. Wie alt sind Sie zum Zeitpunkt des PSA-Rezidivs?
  2. Wie viele Monate sind zwischen Operation und dem Auftreten des PSA-Rezidivs vergangen?
  3. Wie hoch ist der jetzige PSA-Wert?
  4. Wie ist die PSA-Verdopplungszeit? Sehen Sie hierzu unseren Rechner 2.3 PSA-Anstiegsgeschwindigkeit und PSA-Verdopplungszeit.

Der Rechner gibt ein Ergebnis in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit in den nächsten 5, 10 oder 15 Jahren an dem Prostatakarzinom-Rezidiv zu versterben heraus (Brockman JA, Alane S, Vickers AJ, Scardino PT, Wood DP, Kabel AS, Lin DW, Bianco FJ JRE, Rabah DM, Klein EA, Cezmi JP, Gao T, Kattan MW, Stephenson AJ. Nomogram Predicting Prostate Cancer-specific Mortality for Men with Biochemical Recurrence After Radical Prostatectomy. Eur Urol. 2015 Jun;67(6):1160-1167).Die Interpretation dieser Ergebnisse sollte dem Spezialisten überlassen werden. Die Nutzung eines derartigen Rechners ersetzt nicht die Beratung durch den Arzt.

Rechner für die Möglichkeiten eine Bestrahlungstherapie in der Rezidiv-Situation
Wenn die Prostata zur Behandlung eines Prostatakarzinoms operativ entfernt wurde und es im Nachhinein zu einem erneuten PSA-Anstieg gekommen ist, dann besteht unter gewissen Bedingungen die Möglichkeit einer Nachbestrahlung des Beckens. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man mit dieser Maßnahme das Rezidiv des Prostatakarzinoms effektiv behandelt, ist Gegenstand dieses Kalkulators. Zunächst braucht der Rechner einige Informationen zu der Prostataoperation:
  1. Wie war der PSA-Wert vor der Prostataoperation?
  2. Wie hoch ist der aktuelle PSA-Wert?
  3. Wie ist die PSA-Verdopplungszeit? Sehen Sie hierzu unseren Rechner 2.3 PSA-Anstiegsgeschwindigkeit und PSA-Verdopplungszeit.
  4. Wie viele Monate sind zwischen der Prostataoperation und dem Anstieg des PSA-Wertes auf einen Wert von mindestens 0,2 ng/ml vergangen?
Dann eine Frage zu dem Gleason Score des Pathologiebefundes der Prostataoperation: Wie war der Gleason Score des histologischen Befundes des Operationspräparates. Und zwar nach dem höchsten (primären) und zweithöchsten (sekundären) Wert. Der Gleason Score ist meistens durch eine Formel, wie 3+3=6 oder 3+4=7 abgebildet. Der höchste (primäre) Wert ist der vor dem Pluszeichen, der zweithöchste (sekundäre) der nach dem Pluszeichen.

Dann einige zusätzliche Fragen zum Pathologiebericht der Prostataoperation:

  1. War der Absetzungsrand positiv bzw. von Krebszellen befallen? Repräsentiert wird dieser Befund durch den R-Wert in der Tumorformel. R0 heißt nicht befallen, R1 heißt der Rand war mit Tumorzellen befallen.
  2. Kapselüberschreitendes Wachstum des Prostatakarzinoms. Dies geht aus dem Pathologiebericht hervor.
  3. Waren die Samenblasen von dem Tumor betroffen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben, oder geht aus der Tumorformel durch einen pT3b Befund hervor.
  4. Waren die Lymphknoten befallen? Dies ist entweder im Pathologiebericht beschrieben, oder geht aus der Tumorformel durch einen pN1 Befund hervor.

Zum Schluss noch einige Fragen zu der Behandlung:

  1. War der PSA-Wert nach der Prostataoperation die ganze Zeit erhöht geblieben?
  2. Mit welcher Strahlendosis soll die Bestrahlung durchgeführt werden – typischerweise zwischen 65 und 72 Gy.
  3. Soll begleitend zu der Bestrahlungstherapie eine Hormontherapie gegeben werden?

Anhand dieser Befunde kalkuliert der Rechner die Wahrscheinlichkeit der 6 Jahre Progressionsfreiheit nach der Bestrahlung. Also, dass man mit der Nachbestrahlung den Tumor doch noch zum Stillstand bringt. (Stephenson AJ, Scardino PT, Kattan MW, Pisansky TM, Slawin KM, Klein EA, Anscher MS, Michalski JM, Sandler HM, Lin DW, Forman JD, Zelefsky MJ, Kestin LL, Roehrborn CG, Catton CN, DeWeese TL, Liauw SL, Valicenti RK, Kuban DA, Pollack A. Predicting the outcome of salvage radiation therapy for recurrent prostate cancer after radical prostatectomy. J Clin Oncol. 2007 May 20;25(15):2035-41). Die Interpretation dieser Ergebnisse sollte dem Spezialisten überlassen werden. Die Nutzung eines derartigen Rechners ersetzt nicht die Beratung durch den Arzt.

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